Das beste Argument gewinnt nicht zwangsläufig die Diskussion

Wart ihr jemals in einer solchen Situation: Ihr startet eine Diskussion und sie verläuft sich ins Nichts? Ihr könnt Argument an Argument reihen und die Gegenseite ignoriert sie einfach, anstatt zu widerlegen? Niemand hat euch etwas entgegenzusetzen und beharrt am Ende trotzdem noch auf seiner Meinung? Ihr rackert euch ab, auf unzählige dämliche Antworten zu reagieren, deren Urheber einmal auftauchen und dann nie wieder? Und wenn dann mal wirklich jemand etwas vorzubringen weiß, hat dieser keine Lust mehr, sich durch die gesamte Diskussion zu kämpfen, spricht dann Dinge an, die bereits zahlreich berührt wurden und ihr habt gar nicht mehr die Motivation, euch damit ernsthaft auseinanderzusetzen.

Ich habe mich gefragt, was man dagegen tun kann. Wie man eine Diskussion in Bewegung setzen kann, in der beide Seiten sich produktiv einbringen können. Nein halt, werdet ihr jetzt sagen, ich kann doch nur für meine Seite sprechen, meinen Standpunkt klar machen, was die Gegenseite macht ist doch nicht mein Problem. Das ist sicherlich richtig. Seid euch aber mal ehrlich. Wenn eure Gegenseite gar nicht erst in den Ring steigt, sondern euch von der Zuschauertribüne aus zuruft, dass ihr im Unrecht seid und euch mit fauligen Tomaten bewirft, habt ihr dann wirklich gewonnen? Habt ihr dann wirklich bewiesen, dass ihr im Recht seid?

Schopenhauer hat eine ganz besonders lustige Ansicht des Diskutierens in seiner eristischen Dialektik aufgeworfen. In dieser unterscheidet er zwischen der wissenschaftlichen Dialektik, die eine objektive Wahrheit zutage fördern soll und der alltäglichen Dialektik, in der es einfach darum geht, Recht zu behalten – unabhängig davon, ob man auch tatsächlich im Recht ist. Um dies zu erreichen, stellt er zahlreiche trickreiche Kunstgriffe auf, die unter anderem beinhalten, den Gegner zum Zorn zu reizen, ihn mit einem sinnlosen Wortschwall zu verblüffen (hinter dem er ein mächtiges Argument vermutet, das er nur nicht versteht) oder ihm die eigene Meinung einfach so laut ins Gesicht zu brüllen, dass dieser eingeschüchtert zurückschreckt.

Sowas löst allerdings kein Problem. der Gegner ist ja immer noch anderer Meinung, er kommt nur nicht dazu, sie auszusprechen. Davon abgesehen ist es im Schriftverkehr sowieso nicht praktikabel (naja, man kann immerhin in Caps schreiben, wenn man schlau wirken will…), also versuchen wir einen anderen Ansatz. Barbara Berckhan zum Beispiel rät in ihrem Buch „Die etwas gelassenere Art sich durchzusetzen“ sogar direkt von Argumenten ab – damit gibt man dem Gegner nur Angriffspunkte, sie zu widerlegen. Stattdessen liefert sie zahlreiche, primär an zurückhaltendere Personen gerichtete Durchsetzungs-strategien. Die meiner Meinung nach Effektivste davon beinhaltet, einfach sein Anliegen solange zu wiederholen, bis der Gegenüber einfach klein bei gibt und nicht im geringsten auf die Antworten des Gegenüber einzugehen. (Das Buch selbst war übrigens eines der wenigen Seminarvorbereitungstexten, die ich auch wirklich gelesen und gerne gelesen habe.)

Warum bedient sich der Mensch überhaupt der Argumentation, wenn solche simplen Methoden bereits die besten Ergebnisse erzielen? Wieso geben wir denn überhaupt erst unserem Gegner die Chance, uns in einem Wettstreit der Argumente zu besiegen, wenn wir eigentlich kampflos unsere Ziele verwirklichen könnten? Es geht eben nicht einfach nur darum, Recht zu bekommen. Es ist ähnlich dem, was ich bereits in meinem Game of Words beschrieben habe: Man soll uns nicht einfach Recht geben, man soll uns Recht geben wollen. Der Gegner soll bekehrt werden und uns auf Händen und Knien anflehen, derselben Meinung sein zu dürfen, das ist wahrhaftige Kontrolle und das ist ein Sieg, mit dem wir wirklich zufrieden sein können.

Die Argumentation wird als eine hohe Form des Disputs angesehen, eben weil sie die Entscheidung, ob wir unsere Ziele erreichen können oder nicht, in die Hände desjenigen legt, der eigentlich gegen uns arbeitet. Wenn uns sogar die Regeln des Gegners zum Sieger erklären, ja was kann uns denn dann noch im Weg stehen? Sie setzt allerdings voraus, dass beide Seiten bereit sind, diese Regeln auch einzuhalten. Wenn euer Gegner einen auf Berckhan macht und einfach nicht mit sich reden lässt, dann können eure Argumente noch so stichhaltig sein, sie prallen einfach ab. Die Sache ist aber, dass ihr euch nicht damit abfinden müsst, wenn euer Gegenüber eine Wand zwischen euch aufbaut. Im zweiten Teil meines Artikels beschäftige ich mich damit, wie man dafür sorgt, dass eure Argumente auch dahin treffen, worauf sie abgefeuert wurden.

Wie man eine Diskussion erzeugt

Ich sollte vermutlich gleich zu Beginn etwas klarstellen: Nur, weil euer Gegner keine Argumente vorbringt, heißt das nicht, dass er keine Argumente hat. Bereits in meinem Game of Words, das ich jetzt nicht nochmal verlinke, habe ich geschrieben, dass man am besten auf andere Menschen einwirken kann, wenn man deren mentale Funktionsweise verstanden hat – mit anderen Worten, man sie gut kennt. Natürlich kann man sich in einem Blog wie diesem seine Diskussionspartner nicht aussuchen, es handelt sich um komplett fremde. Aber wenn ihr eine Diskussion in Gang bringen wollt, so wisst ihr bereits im voraus, dass sich jemand gegen euch stellen wird. Wenn ihr öfters diskutiert oder euch mit eurem Thema gut auseinandergesetzt habt (was ihr solltet), so wisst ihr auch noch einige Dinge mehr und das sind bereits Spielfiguren, mit denen ihr eure Züge planen könnt.

Ich mache es mal ganz trivial vor. Jemand hat eine andere Meinung als ihr. Das hat auch seinen Grund, unabhängig davon, ob er ihn benennen kann oder nicht. Für euch stellen sich daher zwei existenzielle Fragen. Die erste wäre: Was sind diese Gründe? Wenn ihr diese Frage beantworten könnt, erspart euch das eigentlich die meiste Arbeit, aber ihr werdet vermutlich eure Probleme damit haben. Wenn ihr bereits wüsstet, was euer Gegner denkt, könnt ihr auch gleich selbst die Gegenseite übernehmen und euch die Diskussion sparen. Das wäre dann eine Erörterung, die ihr immer in der Schule schreiben musstet, wo ihr beide Seiten abwägt und dann zu einem Konsens kommen sollt. Außerdem könntet ihr damit bereits im voraus feststellen, ob ihr nicht vielleicht doch im Unrecht seid, und ich habe doch solchen Spaß daran andere Menschen scheitern zu sehen, also macht doch bitte weiter damit.

Nein, vermutlich reicht euer Verständnis für die Gründe des Gegners nicht über solche generellen Ideen wie „Der andere hat da halt einen Fehler in seiner Denkweise“ oder „Schlechter Geschmack eben“  hinaus. Auch da kann man eigentlich ansetzen, warum hat er denn diesen Fehler überhaupt, oder warum hat er denn überhaupt einen Geschmack, den ihr als minderwertig einstufen würdet, auf was könnte er denn eher Wert legen und warum ist es denn eurer Meinung nach falsch, die Prioritäten so zu setzen. In eine Sackgasse kommt man eigentlich selten, wenn man wirklich nach einer Antwort sucht. Aber selbst, wenn ihr wirklich vollkommen ratlos seid, was denn da tatsächlich schief gelaufen ist, ist das immer noch kein Problem; dann seid ihr eben auf die Hilfe eures Diskussionspartners angewiesen.

Aber was tut man denn, wenn dieser einem nicht auf die Sprünge helfen will? Die zweite Frage wirft sich auf: Warum nennt er denn auf seiner Seite keine Argumente? Antwortmöglichkeiten gäbe es unzählige, aber mittels Backstep erhält man zwei große Kategorien: Entweder will er sie nicht nennen oder er kann sie nicht nennen. Im ersten Falle könnt ihr wieder sagen, es liegt an eurem Diskussionspartner, die Gründe sind ihm peinlich, weil sie dumm sind oder was auch immer. Es kann aber auch an euch liegen. Habt ihr eure Argumentation zu radikal oder provokativ formuliert, kann es leicht vorkommen, dass euer Diskussionspartner euch die Kooperation untersagt.

Das fängt schon in der Einleitung an. Euer Ziel ist es, jemanden zu überzeugen, richtig? Ihr versucht also, jemanden von seiner ursprünglichen Denkweise wegzuführen. Genau so sollte dann eure Argumentation auch aufgebaut sein. Ihr platzt nicht einfach mit der Tür ins Haus und schreibt vielleicht sogar gleich eine streitbare Schlagzeile in die Überschrift. Denkt doch einmal nach, wie soll denn jemand, der einer anderen Meinung ist darauf reagieren? Argumentative Texte sind dazu da, von einem konträren Standpunkt aus gelesen zu werden, die Zielgruppe ist euer Feind, und als solcher sollte euer Text auch darauf angepasst sein. Ansonsten brauchen sich die werten Leser nur die Überschrift anzusehen, um sofort in eine Trotzhaltung zu springen und nur noch Argwohn für alles folgende übrig zu haben, damit nimmt ihr eurem Gegenüber gleich im Ansatz die Lust, sich überhaupt mit eurem Thema auseinanderzusetzen.

Versteht ihr, ihr habt noch nicht ein einziges Argument genannt und für den Leser habt ihr schon verloren, dann folgt nämlich dieses so herabgewertete ad hominem, das ihr im Grunde selbst heraufbeschworen habt. Ich bin der Meinung, dass ein Blogger nicht nur für das verantwortlich ist, was in seinen Artikeln steht, sondern auch dafür, was darunter steht. Kommentare sind letztlich objektiv betrachtet nichts weiter als reaktive Ergänzungen eures Textes. Wenn ein Kommentar darunter steht, so liegt das nur daran, dass ihr diesen Kommentar möglich gemacht hat. Natürlich könnt ihr nicht alles vollends kontrollieren, aber ihr könnt zumindest einschränkende Maßnahmen ergreifen.

Ich hätte diesen Artikel zum Beispiel auch „Ihr seid alle viel zu blöd zum Diskutieren“ nennen können und euch gleich aufzählen, was denn alles so falsch gemacht wird, in jedem zweiten Satz eine Anmerkung, wie dumm und idiotisch euer Verhalten doch ist. Mal ganz abgesehen davon, dass ich damit meiner Natur zuwiderhandeln würde weil ich doch aus tiefstem Herzen nett bin, dass ich ich gar nicht so denke, ich sehe darin einfach keinen Zweck. Berckhan hat dies übrigens auch thematisiert, mit einer interessanten Lösung: Man soll vermeiden Worte wie „Nein“ oder „Aber“ zu verwenden, da man damit den anderen alarmiert, dass man ihm widersprechen will, stattdessen wirkt ein „Ja“ oder „Und“ doch viel kooperativer, egal ob es logisch gesehen passt oder nicht.

Weiterhin mag der anfängliche Exkurs zwar unnötig erscheinen, aber er erfüllt nichtsdestotrotz einen Zweck: Er soll beweisen, dass ich mich intensiv mit dem Thema beschäftigt habe und lässt den Artikel folglich professioneller wirken. Korrekte Rechtschreibung ist dafür auch ganz hilfreich (wenn nicht sogar erforderlich). Was das soll, dürfte klar sein: Es bringt den Leser dazu, das, was er sieht, weniger infrage zu stellen. Habt ihr gemerkt, dass wir immer noch nicht bei den Argumenten sind? Natürlich sagt ein Tippfehler nichts über die Stichhaltigkeit eurer Argumente aus, aber wir haben es immer noch mit jemanden zu tun, der gegen euch ist, und wenn er so will verwendet er jedes Mittel das er kriegen kann. Wenn ihr durch und durch korrekt seid, so müsst ihr euch auch nicht mit solchen Anschuldigungen abplagen.
Übrigens haben Fachbegriffe und Professionalität rein gar nichts miteinander zu tun. Wenn ich mal Einstein wiedergeben darf, so ist eine komplizierte Aussprache die letzte Maßnahme derer, die einen Sachverhalt selbst nicht ganz verstanden haben. Wenn jemand seinen Standpunkt klarmachen will und diesen aber mit komplizierten Worten wiederum verschleiert, so ist das eher ein Anzeichen dafür, dass da jemand eigentlich nur schlau daherreden will.

Gehen wir mal noch, ich hoffe ihr erinnert euch, auf den zweiten Fall ein. Wenn eure Gegenseite nicht in der Lage ist, euch ihre Argumente näher zu bringen, ist das schon eher ein Problem. Natürlich könnt ihr euren Gegner mittels interessanten Anstößen zum nachdenken anregen, wenn er das nicht von selbst tut. Ich denke sogar, dass man das zur Hälfte mit der Professionalität erreichen kann, bringt es Menschen doch dazu, sich toll zu fühlen, wenn sie mit – ihrer Ansicht nach – intelligenten Menschen auf gleicher Ebene kommunizieren können. Aber es gibt auch eine Grenze, inwieweit die eigene Motivation persönliche Hürden überwinden kann. Wie ihr jedoch sicher schon bemerkt habt, hält rhetorisches Unvermögen einen streitlustigen Kommentator nicht davon ab, seinen Kot trotzdem bei euch abzusetzen.

Die dann für euch gewinnbringendste Maßnahme wird euch wahrscheinlich weniger gefallen. Die beste Art, mit unproduktiven Kommentaren umzugehen, ist sie einfach zu löschen oder sie zumindest zu ignorieren. Wenn ihr das einfach so macht, wird euch wahrscheinlich Manipulation nachgesagt werden („bei dir zählt wohl nur deine eigene Meinung, häh?“), also ist es wichtig dies nicht ohne Vorwarnung zu tun. Ich halte es für angebracht, in eurem Artikel einige Richtlinien anzubringen, nach denen sich jeder Kommentator zu verhalten hat. Hier ein Beispiel, wie so etwas aussehen könnte:

Wenn ihr sowas öfters macht, könnt ihr auch eine extra Seite dafür machen oder eben ein Bild, auf das ihr immer bei Diskussionartikeln verlinken könnt. „This post follows the DPG“ zum Beginn oder Ende eines Artikels und mehr braucht es gar nicht.

Ich kann eine Abneigung gegen diese Maßnahme durchaus verstehen. Sicher seid ihr darauf bedacht, dass jeder seine Meinung so frei äußern kann wie er will. Das ist auch lobenswert und will ich gar nicht bestreiten. Auch Deutschland ist ein freies Land in dem jeder seine Meinung äußern darf, nichtsdestotrotz hat es Gesetze. Warum wehrt sich niemand gegen diese Gesetze? Eben weil sie sinnvoll sind. Die Regeln klammern alles aus, was nicht zur Diskussion gehört, und wenn sie endlich zum Laufen kommt, erhalten sie sie aufrecht. Auch sowas lässt euch übrigens professioneller aussehen.

Warum ist es wichtig, so streng mit Kommentaren umzugehen? Für eine produktive Diskussion ist es notwendig, dass eine gewisse Übersichtlichkeit gewahrt wird, was auch den vierten Punkt erklärt. Wenn so viel leerer Text aufkommt dass sich kein gewissenhafter Kommentator mehr durch den ganzen Schlamm kämpfen möchte, ist das für die Diskussion kontraproduktiv. Und vorauszusetzen, dass jeder, der etwas beitragen will, sich erstmal alles durchliest, nur um herauszufinden ob etwas bereits angesprochen wurde, ist Wahnsinn. Dann lässt er es gleich bleiben, oder er kommt zum abertausendsten mal mit bereits genanntem und mehrmals auf die gleichen Sprüche zu antworten, ist für euch auch stressig. Wenn das in einem erträglichen Rahmen bleibt, ist das aber für beide Seiten kein Problem, dann kann man auch einmal sagen: „Das wurde bereits weiter oben geklärt.“  Wie ihr seht haben beide Seiten was davon.

Ich finde auch den dritten Punkt sehr wichtig. Für euch selbst mag es ja nicht der Rede wert sein, da ihr selber ja stets vor Augen habt, wann und wie oft ihr auf Kommentare antwortet und jeder, der sich ein paar Artikel von euch durchliest sieht das auch sofort. Aber ihr werdet auch auf Menschen treffen, die zum ersten Mal einen eurer Texte lesen und denen sind eure „Bloggepflogenheiten“ völlig unbekannt. Außerdem verpflichtet ihr damit den Kommentator, für seine Hinterlassenschaften Rechenschaft abzulegen und unter solchen Bedingungen werden auch eher durchdachte Kommentare produziert.
Gezwungen, sich an diese Regeln zu halten, wird letztlich niemand. Er wird lediglich von der Diskussion ausgeschlossen, wenn er nichts dazu beizutragen hat. Das ist völlig nachvollziehbar. Es ist ja auch nicht so als gäbe es nicht noch andere Artikel, bei denen jeder frei kommentieren kann. Wenn ihr wollt, könnt ihr auch gleich ein Auffangbecken für sowas erstellen, wenn euch das Löschen von Kommentaren zuwider ist.

Eigentlich ist das ein wunderbares Schlusswort. Auch ihr seid natürlich nicht gezwungen, euch meine Vorschläge auf die Fahne zu schreiben. Ich beschreibe lediglich einen Weg, eine produktive Diskussion zu erzeugen. Wenn das gar nicht euer Ziel ist, tja, dann Glückwunsch, ihr habt 2500 Worte umsonst gelesen. Wenn ihr einen anderen, besseren Weg seht, wie man zu Diskussionen kommt, dann steht euch auch dieser frei. Ich fände es auch interessant zu hören, was ihr so für Ideen habt – aber bitte, folgt doch den DPG :>

2 Kommentare zu “Das beste Argument gewinnt nicht zwangsläufig die Diskussion

  1. nekomimiSenu sagt:

    Zum Thema der Beeinflussung der Kommentare wäre ein Aspekt zu ergänzen. Wenn man zu ausführlich schreibt, dann kommen oft keine Kommentare, weil alles bereits erwähnt wurde.
    Solange es dich nicht stört, ist das kein Problem, aber wenn man wirklich darauf aus ist, eine Diskussion zu beginnen, kann auch sehr detailliertes Schreiben kontraproduktiv sein. Zu den meisten deiner Artikel ist nichts mehr hinzuzufügen.

    „Nein“ und „Aber“ halte ich für Wörter, die man durchaus verwenden kann, alleine, wenn es darumgeht, klare Positionen zu schaffen.
    So formuliere ich: Kommentare inhaltlich zu bearbeiten ist Unsinn. Nur wenn man Trolle ignoriert, gehen sie weg. Zudem können solche Kommentare auch sehr amüsant sein.
    Das einzige was ich mache, ist, Rechtschreibfehler zu bearbeiten. Gerne würde ich das auch auf die Korrektur, bzw. auf das Löschen von Smileys ausweiten, aber das erscheint mir doch als ein zu starker Eingriff in den individuellen Schreibstil.

    • StarlinM00N sagt:

      „Zum Thema der Beeinflussung der Kommentare wäre ein Aspekt zu ergänzen. Wenn man zu ausführlich schreibt, dann kommen oft keine Kommentare, weil alles bereits erwähnt wurde.
      Solange es dich nicht stört, ist das kein Problem, aber wenn man wirklich darauf aus ist, eine Diskussion zu beginnen, kann auch sehr detailliertes Schreiben kontraproduktiv sein. Zu den meisten deiner Artikel ist nichts mehr hinzuzufügen.“
      Wow das…klingt ja wie ein richtiges Kompliment. Auf den Gedanken, dass Ausführlichkeit Kommentatoren abschrecken könnte, bin ich ehrlich gesagt noch nie gekommen. Aber du hast Recht, wenn man es schafft, so überzeugend zu sein, dass jede Widerrede zwecklos ist, dann kann natürlich auch daraus keine Diskussion entstehen.
      Ich bin gerade ein wenig überwältigt zu hören, dass mein Blog auf diese Weise geführt wurde. Danke dir.

      „“Nein” und “Aber” halte ich für Wörter, die man durchaus verwenden kann, alleine, wenn es darumgeht, klare Positionen zu schaffen.“
      Das ist natürlich absolut richtig. Diese Worte existieren ja auch nicht umsonst.

      „Kommentare inhaltlich zu bearbeiten ist Unsinn.“
      Ah, mir ist erst jetzt aufgefallen, dass der dritte Punkt in dem Bild mehrdeutig formuliert war. Unter „bearbeiten“ verstand ich hier nicht das herausstreichen oder umstellen von Wörtern (wovon ich in jedem Falle abrate, damit kann euch nur wieder jemand unterstellen ihr manipuliert die Diskussion), sondern dass ich mich mit dem Kommentar auseinandersetze und darauf antworte. Die Verwendung gleicht derer in dem Satz „Ihr Antrag wird bearbeitet.“ So habe ich deinen Kommentar auch gerade bearbeitet. Ich sollte es vielleicht umformulieren.

      „Nur wenn man Trolle ignoriert, gehen sie weg.“
      Deswegen würde ich sie auch gar nicht erst freischalten. Auch wenn sie spaßig zu lesen sein sollten, so nehmen sie unnötig Platz weg. Jemand, der wirklich an einer Argumentation interessiert ist, will sowas einfach nicht lesen – da er aber vorher ja nicht wissen kann, was darin steht, muss er es.
      Sowas kann dann auch zu einer Abneigung gegen denjenigen führen, der diesen Kommentar freigeschalten hat.

      „die Korrektur, bzw. auf das Löschen von Smileys“
      Bei dem Begriff „Korrektur“ musste ich schmunzeln. Smileys sind eine, wenn auch ungelenke, Kompensationsstrategie für das Wegfallen von Mimik, Gestik und Intonation in der Schriftkommunikation. Löschst du sie, löschst du damit womöglich auch eine Information (z.B. verwenden manche ein Zwinkern um auf Ironie hinzuweisen).
      Der Begriff hat aber durchaus seine Berechtigung. Es ist ähnlich wie mit den Fachwörtern: Im Grunde genommen ist ihre Verwendung ein Zugeständnis, dass man nicht ohne sie auskommt. Es lässt sie also unprofessionell wirken.
      Du tust dir also eigentlich einen Gefallen, sie dazulassen – im Gegensatz stehst du nämlich ungemein schlauer da.

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